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Donnerstag, 30. September 2010

Mission erfolgreich

Bula vinaka!

Heute war mein letzter Schultag. Die Wochen sind einfach viel zu schnell vergangen. Diese Woche habe ich mit den Kids sehr genossen, ich habe jeden Spass mitgemacht und wir haben so viel Spass gehabt, dass es heute umso schwerer war Goodbye zu sagen.Gestern hatten die Lehrer ein Farewell Lunch fuer mich organisiert. Jeder hatte etwas gekocht oder zubereitet und dann haben wir die Mittagspause uns die Maegen vollgestopft. Total lieb fand ich das. Fuer meinen letzten Tag habe ich mir natuerlich nicht nehmen lassen etwas vorzubereiten. Da die Kids bei der Kunststunde keine Materialien haben und sich sogar alle eine einzige Schere teilen muessen, habe ich eine grosse Box mit allen moeglichen Sachen rund ums Basteln besorgt, von Buntstiften, Scheren, Lineale, Buntpapier, Kreppband ueber Kreide und Kleber ist alles dabei. Von Frontier habe ich dafuer sogar 90 Dollar (ca. 40 Euro) dazu bekommen.Als ich heute morgen etwas frueher kam, kam Atu (einer meiner leseschwachen Schueler, denen ich mich besonders waehrend des Englischunterrichts gewidmet habe) zu mir und gab mir eine Kette aus Muscheln als Abschiedsgeschenk. Ich dachte "Wow", wie lieb von ihm, dass er mir etwas schenkt. Und je mehr Schueler kamen desto voller wurde mein Schreibtisch. Fast jeder brachte irgendwas. Viele Eltern hatten Briefe geschrieben, in denen sie sich bedankten, dass ich in der Klasse war. Noch bevor wir mit der morgendlichen Grossrunde freitags begannen, hatte ich ein Dutzend Ketten um den Hals, T-shirt, Taschen, ein Sulu (grosses Umhaengetuch) und unmengen von Keksen und sogar einen Kuchen, den eine Mutti gebacken und mitgegeben hatte. Ich konnte es echt nicht fassen! Es sind alles einfache Sachen, Muschelketten, Schmuck und eine Tasche aus Kokosnussschalen. Einfach das, was sie sich leisten koennen. Das fand ich so ruehrend, dass sie unbedingt etwas schenken und geben moechten, egal wie einfach es auch ist.Dann ist freitags immer gemeinsam beten, d.h. die ganze Schule bis Klasse 6 kommt hoch vor das Hauptgebaeude, alle Kinder und Lehrer, beten zusammen, die Flagge wird gehisst und es werden ein paar moralische Worte gesprochen. Der Direktor Master Sokosoko (auch mein Gastvater) erwaehnte dann natuerlich meinen Abschied und bedankte sich sehr und wie toll es doch ist, was ich gemacht habe und dass sie hoffen, dass ich tolle Geschichten nach Hause bringe. Dann haben alle Kinder und Lehrer geklatscht und war ich so geruehrt, dass ich mich zusammenreissen musste, um nicht in Traenen auszubrechen. Und dann meinte die Sprecherin auch noch, ich soll nach vorne kommen udn ein paar letzte Worte sprechen. Oh man ey, damit hatte ich ja mal gar nicht gerechnet! UInd dann vor der ganzen Meute! Ich habe mich fuer alles bedankt und besonders meine Lehrerin und meine Klasse hervorgehoben, woraufhin sie natuerlich ganz stolz waren, dass ich sie vor der ganzen Schule erwaehnt habe. Suess :)Am Montag ist sowas wie Sportfest und alle Kinder gehen nicht in die Schule, sondern ins Stadium um ihre athleten, die die jeweilige Schule vertreten anzufeuern. Ich werde dort auch sein, da ich die Athleten jetzt begleitet hatte und natuerlich wissen moechte, wie sie abschneiden. ausserdem wird es bestimmt ein lustiger Tag mit den Kindern, sie auch mal ausserhalb des Klassenzimmers zu sehen.
Morgen fahre ich mit Fiji-Mama und 4 meiner Brueder nach Sigatoka an die Suedkueste um ein Rugby Match zu sehen. Rugby ist alles in Fiji, sie sind schliesslich nun schon zum zweiten Mal in Folge Weltmeister in RugbySevens. Sigatoka ist eines der groessten Clubs hier in Fiji und es ist die Hoelle los. Die Karten fuer die Spiele sind weit im Voraus ausverkauft und der Verkehr ist in der Stadt voellig lahmgelegt. Ich bin gespannt auf morgen! Mein erstes grossen Rugbyspiel hier!

Letzte Woche war ich mit Fiji-Mama und ihrer Schwester angeln. Es war einfach sauwitzig. Die Mama ist so eine Person, die mich einfach durch ihre Art unglaublich entertaint und mit der ich einfach nur dasitzen kann und es trotzdem nie langweilig ist. So sassen wir beim angeln und sie haben sich schon gewundert, warum das Wasser so dreckig ist. Naja, egal in Fiji. Nachdem wir dann die ersten 5 Plastiktueten gefischt hatten, kam es ihnen auch, dass die Bedingungen heute vielleicht nicht ganz so gut sind. Aber da sie beim letzten Mal so viele Fische geangelt hatten, sind wir da echt eine Stunde dagesessen, um letztendlich am Abend beim Nachbarn Fische geschnurrt haben. Ich habe zum esrten Mal in meinem Leben geangelt, ist mir aufgefallen. Einmal habe ich ganz weit ausholen wollen und ploetzlich schreit sie laut auf: "Ey my T-shirt!!" Ich schau zu ihr rueber und sehe wie mein Haken bei ihr hinten Im Shirt haengt. Wir haben uns total weggeworfen vor Lachen! Ich hab mich bestimmt 10 Minuten nicht eingekriegt...
Am Wochenende habe ich mich mit Rai getroffen, ein Maedchen in meinem Alter aus Fiji, die ich auf den Yasawa Inseln kennengelernt habe am Anfang meines Trips. Wir haben ihre Schwester besucht, die etwas ausserhalb von Suva eine Maedchenschule mit Internat besucht. Dann waren wir nachmittags bei einem Pastor, der seine Psalme zu ihr spricht, damit sie und ihr Mann ein gesundes Kind bekommen. Ahja.

Am Mittwoch war ich mit den Tauchleuten von Frontier mal wieder Party machen und sie haben es sich natuerlich nicht nehmen lassen, meinen Abschied gehoerig zu feiern. Wir sind spaeter abends dann noch zu ihnen ins Hostel, da wo ich alternativ zur Familie haette wohnen koennen und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Aber sowas von! ;)

So, das wars vorerst in Kurzform. Ich hoffe,e uch geht es alles gut.
Viele liebe Gruesse,
Eure Toni

Mittwoch, 22. September 2010

More Pics

Beqa Island - Ich und Glory, der Nichte von Master Sokosoko

Zwei Kinder bestaunen eine Armbanduhr.

Beim Kokosnussraspeln.



Ich in der traditionellen Fiji Tracht :)

Fiji Mama Raijieli in unserer Kueche beim Kartoffeln schneiden.

Pausenspass mit den Kids.

Der Schulhof in Richtung Ausfahrt - hier bei Regen.

Firewalking auf Beqa Island.

Dienstag, 21. September 2010

Pics




Auf dem dritten Bild seht ihr Mrs Rainima und mich. Sie ist die Lehrerin von der Klasse, die ich unterstuetze. Sie ist sehr lieb, bringt mir jeden Tag Mittag mit von ihr daheim und freut sich immer wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich wieder irgendwas nicht kenne und zum ersten mal esse.

Das vierte Bild ist bei uns zu Hause in der Kueche mit einem Reistopf, den Fiji Mama fast jeden abend kochen muss um die ganze Bande daheim satt zu bekommen :)

Mehr Bilder folgen bald!
Liebe Gruesse an alle
Toni

Montag, 20. September 2010

Halbzeit!

Ich sitze gerade in einem Internetcafe mit schwarzem Inventar und roten Waenden, was den Eindruck von einem Bordell erwecken laesst und werde in KOnzertlautstaerke mit Technomusik beschallt. Jippy.

Wo sich jetzt doch so viele Leute beschwert haben, muss ich mich gleich mal entschuldigen, dass ich so lange nicht geschrieben habe!

Soooo. Puh. Wo fang ich an:

Die Schule.
Die Kinder sind genial und witzig und wild, nicht zu baendigen und unglaublich herzlich. Schon nach der ersten Woche habe ich mich gefuehlt als waere ich schon ewig dort, weil sie einen sofort aufnehmen, wenn man sie mit offenen armen auch empfaengt. Schon am zweiten Tag habe ich Mathe allein unterrichtet und die Herausforderung ist natuerlich nicht der Stoff ("Ein Lolly kostet 5c. Tom moechte 2 Lollies kaufen. Wieviel muss er zahlen?"), sondern wie man es ihnen beibringt. Bei der ersten Aufgabenkorrektur hab ich versucht, mich auf das unterste mir vorstellbare Niveau zu begeben und gefragt, wie man bei dieser Aufgabe auf die richtige Antwort 10c denn kommt? Da kam die Antwort "man muss mal zwei rechnen". Gut und richtig. Ich wollte weiter machen, als die Lehrerin Mrs. Rainima eingriff und fragte "Warum denn mal zwei?". Da wussten gerade mal eine handvoll der Kinder die Antwort, bis sie dann sagte "Richtig, weil es 2 Lollies sind!". Ich musste mich erst daran gewoehnen, mich auf dieses Grundschul-Lernniveau zu begeben. Sie wissen halt so vieles einfach noch nicht.

Nachmittags hatte ich oft die Kinder mit Lese- und Schreibproblemen zu mir genommen und mit ihnen geuebt. Im Allgemeinen sind sie sehr eifrig und wenn man eine Frage stellt, bleibt keiner sitzen. Es ist nicht so steif wie in Deutschland, viel lockerer und die Kinder laufen waerend des Unterrichts auch teilweise im Raum herum. Alle wollen reden und rufen in den Raum. Melden heisst hier nicht gleichzeitig, dass man wartet, bis man aufgerufen wird. Nein nein. Und wenn sie eine richtige Antwort sagten, fangen sie an zu tanzen und machen ganz witzige Bewegungen. Ich koennte mich immer weghauen. In einer Mathestunde haben wir Winkel gelernt und als Einfuehrung in das Thema habe ich kurz gesagt, was Winkel sind und dann gefragt, wo sie an meinem Koerper Winkel sehen koennen. Da sind alle aufgesprungen und haben mir zugerufen und gezeigt. Immer wenn ich sowas interaktives mache, sind sie ausser Rand und Band. So gewinnt man sie also fuer sich. Dann meinte ich sie sollen mit ihren Armen Winkel formen. Einfach. Dann einen rechten Winkel mit dem Kopf und schliesslich auch mit den Beinen. Da sind natuerlich alle rumgewackelt und haben versucht ein Bein parallel zum Boden in die Luft zu strecken. Herrlich komisch. Mrs. Rainima und ich haben Traenen gelacht.

Freitag haben sie Sporttag und es gibt immer eine bestimmte Sportart. Lustigerweise war das in der ersten Woche Volleyball, wo ich mich natuerlich nicht zuruecknehmen konnte und mit ihnen gespielt und geuebt habe.

Vergangene Woche war Mrs. Rainima ab Dienstag krank. Hier geht zur Zeit das Fieber rum. Zwei meiner Brueder lagen auch schon flach. Jedenfalls hatte ich da die Bande allein und war schon etwas aufgeregt, ob ich sie im Zaum halten koennte. aber es war kein Problem. Ich habe ein wenig Stoff gemacht und nach der Arbeit ein Spiel. Das war auch zum schiessen, aber das dauert jetzt zu lang zum erzaehlen. Am Mittwoch habe ich vormittags mit ihnen gebastelt und am Nachmittag hatten sie Physical Education, was soviel heisst wie: jeder macht auf dem Sportplatz was er will, Hauptsache er hat Sportklamotten an!

Am Donnerstag und Freitag bin ich mit Master Sokosoko und anderen Direktoren von Grundschulen in Fiji auf Beqa Island gefahren. Jedes Jahr unternehmen sie so einen Trip, um bestimmte Themen zu besprechen und Master Sokosoko hat mich eben mitgenommen. Die Athmosphaere war sehr entspannt, keineswegs formell und die Herren waren super nett und haben mir immer was erzaehlen wollen und sich gekuemmert. Total nett. Das Unfassbare fuer mich war jedoch, dass wir tatsaechlich mit einem kleinen offenen Ruderboot mit Motor hintendran aufs offene Meer gefahren sind. Vor der Fahrt meinten alle, ich solle mir gut was ueberziehen und Regenjacke und Kapuze und tasche in Plastikbeutel etc, wo ich mir nur so dachte, was soll das denn hier fuer ein Theater? Jedenfalls fing es harmlos an mit kleineren Wellen die ins Boot geklatscht sind. Der Wasserstand im Boot war fuer mein Verstaendnis schon etwas kritisch, aber keiner hat mit schoepfen angefangen, also hab ich es auch gelassen. Auf halber Strecke war auch der letzte unserer Truppe pitschnass. Ich nur abwaerts Huefte. (Danke Mama, ich hatte meine rote Seashelljacke an!) Teilweise mussten sie den Motor ausmachen und wir sind auf offener See (ja ich wiederhole es nochmal) auf urst hohen Wellen auf und ab und hin und hergeschwankt. Unglaublich.

Der Trip war summasummarum sehr schoen. Auf der Insel wohnt die Schwester von Master Sokosoko, wo wir auch genaechtigt haben. ich war die ganze Zeit mit seiner Nichte und deren Freundinnen zusammen, was ein riesen Spass war. Abends sassen wir bis nach Mitternacht und haben in geselliger Dorfrunde Kava getrunken. Die Kinder dort sehen im Gegensatz zu denen in Suva so gut wie nie Weisse, weshalb sie mir nicht von der Seite gewichen sind. Sie haben mich die ganze Zeit angefasst und mit meinen Haaren gespielt. Ich habe tolle Fotos mit ihnen geschossen, ganz suess. Am naechsten Tag war das Meeting. Beqa ist die "Island of firewalking", d.h. dort koennen sie ueber im Feuer liegende Steine laufen ohne sich zu verbrennen. Da gibt es eine ewige Story drumherum, jedenfalls durften wir das dann auch noch sehen. Weil ich so eine Attraktion dort war, haben zwei von Ihnen waehrend des Firewalks in meine Richtung "Bula Toni" gerufen und einer hat mir am Ende seinen heiligen Kranz umgehangen. Toll :)

Die weniger gute Nachricht. Samstag Morgen bekam ich Bauchkraempfe, gefolgt von Fieber und Halsweh. Samstag Abend wollten die anderen Volunteers (Marineprojekte) und ich wie vergangenen Samstag zusammen Abendessen und Party machen, aber wie ich da so vor meinen Potato Wedges und meinem Fiji Beer sass, merkte ich, dass es mir gar nicht gut ging. Also bin ich heimgefahren und ab ins Bett. Schweissgebadet wusste ich am naechsten Morgen, dass es mich gut erwischt hatte. Montag bin ich dann mit Raijielli (Fiji Mama) ins Krankenhaus, sie hatte naemlich eine unglaublich dicke Backe und Zahnschmerzen. Krankenhaus klingt erstmal so ernst, aber es gibt hier keine Arztpraxen. Wenn man zum Arzt geht, dann geht man ins Krankenhaus. Deswegen. Dort war ich echt ueberrascht. Es war zwar ein privates Krankenhaus, was einen gewissen Standard voraussetzt, aber es war dennoch viel besser als das Krankenhaus in Italien! (Eigentlich traurig, dass ueberall auch die Krankenhaeuser kenne.) Wir sind gleich dran gekommen und die Aerztin war sehr kompetent. Natuerlich Antibiotika. Heute war ich nochmal da zum Ultraschall wegen meinem Bauch, aber zwei Aerzte haben nach laengerem Suchen nichts gefunden. Es geht mir schon vieeel besser! Vermutlich habe ich mir mit irgendwelchen Bakterien den Magen verstimmt gehabt. Bei den hygienischen Verhaeltnissen hier ist das ja auch kein Wunder!

Seit einer Woche haben wir in der Bude keine Elektrizitaet, weil eine Stromleitung eine Strasse weiter gerissen ist. Den gebrochenen Wasserhahn, der die ganze Nacht Unmengen von kostbarem Wasser heraussprudelte, hatten sie zum Glueck schneller repariert gehabt. Von daher kann ich auch meine Kamera und mein Handy nicht aufladen. Fast jeden Abend sitze ich mit meinen 5 Fiji Bruedern zusammen und essen Abendbrot oder trinken Kava und spielen Karten. Sie sind alle im Alter 22-29 und sind sehr witzig und hilfsbereit. Als ich am WE krank im Bett lag, haben sie mir Wasser gekauft und mir gebracht, was ich wollte. Ganz lieb.


Die Haelfte meiner Zeit in Fiji und auch meiner Projektzeit ist vorbei. Die Zeit vergeht so schnell.

Ich hoffe, euch geht es allen gut. Schoen, dass so viele meinen Blog verfolgen! Ich denk an euch,
eure Toni

Montag, 6. September 2010

Mein Projekt hat begonnen!

Oh my God! und Wow!

Es gibt so unglaublich viel zu erzaehlen.
Seit Sonntag bin ich in Suva. Ich bin zufaellig kostenlos hinchauffiert wurden, da ein Brasilianer aus meinem letzten Resort nach Suva musste und mich einfach mitgenommen hat. Sehr laessige Fahrt. In Suva bin ich zuerst zu Elaine, der Koordinateurin der Volunteers vor Ort, wo ich den Medical Test machen musste und alle meine Dokumente durchgesehen wurden. Womit ich ueberhaupt nicht gerechnet hatte war, dass ich tatsaechlich ein echt wichtiges Dokument in Aux vergessen habe!! Naja, dank Anna (meine Mitbewohnerin in Aux) ist alles nochmal gut gegangen und ich konnte heute offiziell im Education Center Suva als Lehrer registriert werden. Wow! :)

Zu meiner Familie bin ich dann Sonntag nachmittag gemeinsam mit Elaine, die dann nach etwa einer halben Stunde (und meiner ersten Schockverdauung) heim ist. Meine Familie ist unglaublich. Herzlich. Hilfsbereit. Einfach unbeschreiblich lieb und anders als ich es aus allen Erfahrungen kenne. Der Kopf der Bande ist Master Sokosoko, der mich mit seinem Enkel (Amini, 10 Monate) auf dem arm begruesste und meinte, ab jezt bin ich Teil der Familie. Seine Frau Raitsielli umarmte mich mit einem riesigen Laecheln im Gesicht mit den Worten: "Now I am your mother! And these are all your brothers and sisters!" (Fuer Oma und Opa deutsch: "Jetzt bin ich deine Mutter! Und das sind alles deine Brueder uns Schwestern!")

Ich habe also jetzt Master als Papa, Mama, 3 Brueder Manni (29), Atu (26) und komischerweise nochmal Manni (22) und einen Neffen Amini, der Sohn vom juengeren Manni. Sie haben eine einfache (!) Holzhuette. Toilette und Dusche sind ausserhalb auf dem Grundstueck und alles andere als hygienisch. Wir teilen 3 Klos und 2 Duschen (beides ohne Licht) mit den Nachbarn, was aber wohl alles irgendwie Verwandte sind. Jeden Tag kommen mehrere andere zu uns zum Essen, weswegen Mama Raitsielli unglaublich viel jeden Abend kochen muss. Und jedesmal wenn jemand neues hereinkommt, den ich noch nicht kenne, meint sie: "Please introduce yourself to my daughter!" ("Bitte stell dich meiner Tochter vor!", womit sie mich meint.)

Es ist alles sehr einfach. Sie essen auf dem Boden, meist mit den Haenden, Essen wird auf dem Kuechenboden zubereitet, keine Brettchen, geschnitten wird in der Hand, Essen wird meist nur in Eimern gelagert, alle Fenster haben fehlende Scheiben, zuschliessen kann man schon gar nicht usw...

Zur Nachbarschaft gehoeren auch etwa 8 Hunde, die frei herumlaufen, aber sich bisher relativ ruhig verhalten. Gestern sass auch eine Katze mit beim abendbrot, ich nehme an die ist einfach reingelaufen und keinen hats gestoert. Haustiere gibt es ja nicht so wie wir das aus der westlichen Welt kennen. Also alles sehr neu und anders, aber aufregend und interessant. Ich gehe gerne heim, was ein gutes Zeichen ist wie ich finde und schlafen tue ich auch hervorrragend! :)

Gestern war Lehrertreffen und ich habe alle kennengelernt und vor allem auch Mrs Rainima, bei der ich in der Klasse lehren werde. Alle sind sehr nett, wenn auch teilweise etwas skeptisch glaube ich. Nach der Lehrerbesprechung habe ich mich ca 2 Stunden mit Mrs Rainima und 2 anderen Lehrerinnen unterhalten, was echt unkompliziert und lustig war. Danach bin ich mit ihnen in die Stadt gelaufen, wobei wir an saemtlichen Shops anhalten mussten, weil jede irgendetwas spannendes gesehen hat. Die haben echt die Ruhe weg!
Komisch war, dass mein "Father" Master Sokosoko auch gleichzeitig quasi mein Chef ist, da er der Direktor der Schule ist. Gestern in der Besprechung meinte er in die Runde, zuhause duerfe ich Vater sagen; da haben alle gelacht. :)


Heute war nun mein erster richtiger Schultag. Und das war noch viel unglaublicher!! Die Kinder sind so toll! Soooo toll! Einfach unbeschrieblich lieb und froh und heiter und lebhaft! Ich kann es echt nicht in Worte fassen...

Als ich hereinkam, waren alle ganz aufgeregt, sind aufgestanden und haben im Chor gesagt "Hello Miss Antonia" und haben geklatscht. Oh man, es ist mir echt ein Schauer den Ruecken runtergelaufen. Die sind so suess! Viele kleine farbige Kinder :)
Jedesmal wenn sie an mir vorbeigehen, machen sie einen Knicks und nach fast allem was ich sage, kommt ein "Yes Miss."! Ich meine... Hallo?? Lehrer ernten hier anscheinend grossen Respekt.

Und es ist mal wieder so anders als bei uns: in der Klasse sind 48 Schueler im Alter von 9 bis 12. Es ist nie Ruhe im Klassenraum! Nie nie nie!!! Ueberhaupt herrscht viel weniger Starrheit, jeder redet mit dem Nachbarn, sie koennen nicht still sitzen und laufen rum und auch die Lehrerin ist echt cool, aber wir haben an einem Schultag gerade mal eine Matheuebung gemacht und nach dem Mittag mussten sie ein Bild ausmalen. Ich habe im zweiten Teil des Unterrichts mit 2 Problemkindern lesen geuebt und jetzt wird mir auch klar, warum es noch Analphabetismus gibt. Sie haben teilweise unglaubliche Probleme ueberhaupt ein einziges Wort zu erkennen, geschweige denn Saetze! (Aber sie sind trotzdem so toll! :D)

Rugby ist alles!! In jeder Pause wird Rugby gespielt. Die Uniform mit ihren weissen Hemden ist da denkbar unguenstig gewaehlt, aber was solls. Nach der Pause muss die Lehrerin eben mal 20 Knoepfe wieder annaehen. Undenkbar in Deutschland!!

Ok, ich koennte noch ewig weiter erzaehlen, aber das wird zu lang. :) Alles in allem kann ich sagen, es ist wahnsinnig spannend und einfach nur schoen!

Viele Gruesse nach Deutschland,
Eure Toni

Mittwoch, 1. September 2010

Bounty Island & Mainland


BULA!!




Meine letzte Inselstation ist nun auch zu Ende: Bounty Island, eine sehr kleine Insel nahe dem Festland. Rechts seht ihr, wie sie uns mit ihrem Gesang jedesmal begruesst und verabschiedet haben. Die Fijis sind einfach unbeschreiblich herzlich!


Auf Bounty haben wir einen Trip nach Treasure Island inkl. Schnorcheln gemacht. Dort habe ich Katja kennengelernt, wirt haben uns auf Anhieb super verstanden (stimmts Katja? :P). Nachdem wir auf Treasure Island unsere Gruppe ploetzlich verloren hatten, sind wir zweimal um die ganze Insel gelaufen ehe wir merkten, dass wir an dieser Stelle schon mal waren. Dann wurden sogar mit dem Boot extra abgeholt, immer eine Extrawurst diese Frauen! :)

Schnorcheln war kein Vergleich zu den Korallenriffen weiter im Norden, aber dennoch mit vielen Fischen und vor allem lustig. Mit dem einen Fijianer hab ich immer rumgebloedelt, und er meinte spaeter er schnorchelt mit uns mal ne Runde und zeigt uns Sachen. Er tauchte nach einer Weile zum Grund und holte ein Seacucumber hoch. Ich weiss nicht genau, ob diese weissen Faeden die daran hingen die Fuehler von diesem Ding sind, aber auf jeden Fall waren das massig viele und er meinte natuerlich zu mir, ich solle das mal anfassen. In dem Moment wo ich in dieses eklig glitschrige und klebrige Zeug fasse, kriegt er sich vor Lachen ueberhaupt nich mehr ein. Ich merke, dass das Zeug mega an meiner Hand klebt und nicht m ehr abzubekommen ist. Ich hab mich dermassen weggeworfen vor Lachen! Auf dem Boot hat mir der andere Fiji dann geholfen das weisse Klebezeug abzubekommen. Sauwitzige Aktion.


Seit 3 Tagen (glaube ich) bin ich wieder auf dem "Festland", also der Hauptinsel. Die erste Nacht bin ich mit Katja in Nadi eingecheckt und wir haben abends mit 3 Flaschen Wein noch ewig gelabert. Sie ist am naechsten Tag weiter nach Australien. Ich bin 2 Naechte an der Coral Coast gewesen, habe mir einen Wildpark und die Stadt Sigatoka angesehen. Seit heute bin ich im Mango Bay Resort an der Suedkueste. Hier gibt es den Sondertarif "Bleib 3, zahle 2 Naechte". Bin ich dabei, bevor es dann am Sonntag nach Suva geht, was vorerst die Endstation der Reise ist - dann wird es ernst!





Ich stehe seit einigen Tagen in engem Kontakt mit Elaine, der Koordinatorin hier in Fiji von Frontier. Ich werde Sonntag gegen 1 Uhr zu ihrer Wohnung fahren, wo wir den papierkram regeln. Dann bringt sie mich abends zu meiner Familie. Sie meinte, die war gestern schon bei ihr gewesen und sie freuen sich sehr auf mich. Oh man! Ich bin ja schon etwas aufgeregt...


Soweit so gut. Ich hoffe, euch geht es allen gut. Ich denk an euch und sende euch viele liebe Gruesse!!

Samstag, 28. August 2010

Wayasewa & Beachcomber Island

Hello again!





Ich schreib ganz schoen oft merke ich, aber es passiert einfach so viel und ich hab Angst dass ich alles vergesse...





Gestern war ich auf Wayasewa im Wayalailai Eco Haven Resort. Nach der aufregenden Tour mit den Rochen kam der naechste Kick: Schnorcheln mit Haien!
Und vor allem war das diesmal wirklich richtig auf hoher See, wo wir erstmal 30 Minuten mit dm Boot hingefahren sind. Unglaublich, mitten im Meer kommen die Korallenriffe teilweise so weit hoch, dass sie grad mal 2-3 Meter unter der Wasserobeflaeche liegen. Dort haben sie uns mal wieder ueber Bord geworfen und nach einer Weile warten, sahen wir die ersten Haie. Es sind nur Riffhaie, also nicht gefaehrlich. Dies zu wissen, ist das eine. Aber wenn so ein Tier dann auf einmal direkt auf dich zugeschwommen kommt, wird einem echt ganz anders! Die 2 Einheimischen haben schliesslich einen lebendigen Fisch, den sie mal eben grad gefangen haben, mit blossen Haenden (!) in Stuecke gerissen und auf einmal wimmelte es nur so von Haien und zwar direkt an der Wasseroberflaeche. Wahnsinn wie schnell die das anscheinend riechen. Echt toll.





Danach ist mir was tolles passiert: Nach dem Mittag sind zwei Englaender und ich in Richtung Dorf gelaufen, wo ein paar alte Frauen aus Naturalien (Schilf oder sowas) Schmuck herstellen. Jeder von uns sass allein bei einer Frau und wir durften dann selbst unser Armband etc. flechten. Ich habe mich total nett mit Rai unterhalten, eine 24jaehrige, die eigentlich aus Suva kommt und hier in diesem Dorf verheiratet wurde. Als ich ihr erzaehlte, dass ich in Suva unterrichten werde, war sie ganz begeistert und lud mich gleich auf einen Kava ein. (Hab ich das eigentlich schon erzaehlt? Kava ist das traditionelle Getraenk hier. Es sieht aus wie abgestandenen Wasser aus einer dreckigen Regenpfuetze und so schmeckt es auch. Es laesst die Zunge taub werden und macht muede. Deswegen sind die Fijis wahrscheinlich auch so gechillt! :) )





Jedenfalls gingen wir also ins Dorf zu ihrer Huette und quatschten ueber alles moegliche. Spaeter kam ihre Nichte Charlotte dazu, die unglaublich herzlich war! Sie hat eine kleine Tochter (10 Monate alt), die mich die ganze Zeit mit ihren grossen schwarzbraunen Kulleraugen angestarrt hat. So suess! Sie meinte die Kleine wird am 24. September 1 Jahr alt und fragte, ob ich nicht zum Geburtstag kommen moechte. Als sie mir dann genau erklaerte, mit welchen Bus ich von Suva fahren muss und wann ich welches Bott nehmen soll, merkte ich, dass sie das echt ernst meint. Hallo? Wie krass ich das denn bitte? Man erzaehlt ja von den Fijis, dass sie so unglaublich gastfreundlich und herzlich sind, aber das habe ich mir in den wildesten Traeumen nicht vorgestellt. Sowas waere in Deutschland undenkbar.





Es war sehr interessant zu sehen, wie sie im Hinterland in den Doerfern so leben. Einfache Huetten, wenn auch mit wahnsinnig viel Zeug (=Kitsch) behaengt und geschmueckt. Dort sass auch deren Oma glaube ich. Sie sah unwahrscheinlich alt aus. In einer Huette leben alle moeglichen Generatonen. Sowohl von Rai als auch von Charlotte arbeiten die Vaeter als Soldaten im Irak. Die Frauen verdienen ihr Geld durch Handarbeit und/oder das Dorf arbeitet mit einem Resort auf der Insel zusammen, was meistens der Fall ist. Zum Mittag gab es an diesem Tag als Nachtisch Bananen in Kokoscreme und sie meinten, die haben sie erst heute Morgen von der Plantage hinterm Haus gepflueckt. Echt verrueckt.





Naja, ob ich zu dem Geburtstag komme weiss ich noch nicht, da es ein Freitag ist und ich da ja eigentlich arbeiten muss. Aber Rai ist alle 2 Wochen in Suva um ihre Familie zu besuchen und wir haben Nummern ausgetauscht um uns mal zu treffen. Mal sehen. Aber immerhin haben sie ein Handy! (Eins fuer die ganze Familie :P )





Gestern Nachmittag bin ich dann weiter nach Beachcomber Island, die nun nicht mehr zu den Yasawas, sondern zu den Mamanucas gehoert. Sie ist so klein, dass man in einer halben Stunde drumheran laufen kann. Kein Berg. Es ist aber eher ein Tages-Ausflugsort von der Hauptinsel und Partydomizil fuer Touristen. Hier ist man irgendwie nicht auf Fiji, da die Elektrizitaet 24h da ist und es sogar warmes Wasser aus der Dusche gibt. Aber es waren ziemlich viele Leute gestern hier, die ich waehrend der bisherigen Reise kennengelernt hatte und es war einfach super witzig... halt Party. Ohne Worte. :)





Heute geht es auf Bounty Island, welche noch kleiner ist. Sie liegt direkt auf einem Korallenriff, wodurch man direkt vom Strand aus schnorcheln kann.





Ganz liebe Gruesse,


eure Toni